Psychodiabetologie

Psychodiabetologie richtet sich an Menschen mit Diabetes, deren gleichzeitig vorliegende psychische Erkrankung das Selbstmanagement der Zuckerkrankheit beeinträchtigt. Ebenso richtet sich diese Therapieform an Patienten, denen es schwer fällt, diese Krankheit zu akzeptieren oder das in Schulungen erworbene Wissen im Alltag umzusetzen.

Dabei geht es darum, Diabetes nicht nur als eine körperliche Erkrankung zu sehen, die sich in Stoffwechselentgleisungen ausdrückt, sondern auch die Rolle psychologischer Faktoren einzubeziehen. Eine gegenseitige Beeinflussung von Körper, Psyche und sozialen Aspekten macht das vollständige Krankheitsbild aus und sollte in diesem Zusammenhang vollständig erfasst und angemessen behandelt werden.

 

Menschen mit Diabetes sind erheblichen psychischen Belastungen ausgesetzt. Betroffene leiden unter starken Ängsten, insbesondere Ängsten vor Spätschäden. Neben Ängsten spielen Depressionen, Essstörungen sowie Süchte (Alkohol, Nikotin) eine große Rolle, die wiederum das Diabetesmanagement ungünstig beeinflussen und damit eine unzureichende Diabeteskontrolle darstellen. Die Erfordernisse einer regelmäßigen Lebensführung, die notwendige Integration der Behandlungsformen in den Alltag sowie der Umgang mit Hypoglykämien (Unterzuckerung) sorgen oftmals für eine hohe Belastung.

Ziele der Psychodiabetologie

Ziel dieser Therapieform ist die Verbesserung des Umgangs mit dem Diabetes sowie eine bessere Integration des Krankheitsbildes in das individuelle Lebenskonzept. Auch leistet die Psychodiabetologie Hilfestellung bei der Akzeptanz der gesundheitlichen Einschränkung und ihren Konsequenzen für das eigene Leben. Außerdem unterstützt diese Form der Therapie bei der Erarbeitung einer positiveren Einstellung zum Diabetes und hilft das Selbstwertgefühl zu stärken.



Psychotherapeutische Hilfen

 Die Unterstützung durch einen Psychodiabetologen liegt in der Erarbeitung von Hilfen zur Krankheitsbewältigung und Lebensstiländerung. Es geht dabei um Hilfestellungen sowohl beim Erreichen normnaher Blutzuckerwerte sowie bei der Umstellung der somatischen Therapie (Insulin, Pumpe) im Umgang mit Unterzuckerungen bei bereits eingetretenen Folgeerkrankungen. Außerdem bietet diese Therapieform Unterstützung beim Vorliegen einer psychischen Erkrankung.

 

Eine zentrale Bedeutung hat in der Psychodiabetologie der Selbstmanagementansatz. Die Betroffenen führen im Rahmen eines Selbstmanagements eine „Selbsttherapie“ durch. Der Therapeut unterstützt dabei die Betroffenen hinsichtlich der Übernahme der Eigenverantwortung in der Umsetzung therapeutischer Maßnahmen und der entsprechenden Anpassung an die Erfordernisse des Alltags.